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Einhaltung der Vorschriften der Kommission zu Interessenkonflikten vor der Benennung eines Sonderberaters des Präsidenten der Kommission
Decision
Case 1408/2015/OV - Opened on Tuesday | 15 September 2015 - Decision on Thursday | 26 May 2016 - Institution concerned European Commission ( Critical remark )
The issue in this complaint is the alleged failure of the European Commission, in appointing a Special Adviser, to abide by its own rules on preventing conflicts of interest.
In September 2015, two NGOs complained to the Ombudsman that the Commission had failed to comply with its Rules when it appointed a Special Adviser to assist the Commission President. The Commission issued a press release on 18 December 2014 announcing the appointment of Mr Edmund Stoiber as a Special Adviser to the Commission President. This announcement was made three months before Mr Stoiber was officially appointed on 4 March 2015, without any disclaimer about the pending administrative requirements still to be fulfilled. The complainants argued that this premature announcement compromised the Commission's capacity to conduct an unbiased and critical assessment of whether the person in question had any conflicts of interest. They complained also that the Commission's "statement of assurance", an essential part of the appointment process, failed to mention the positions the Special Adviser held with Nürnberger, a large insurance group.
The Ombudsman inquired into the issue and found that the Commission's press release was incorrect and misleading. The Ombudsman also found that the premature announcement of the appointment, without any disclaimer, raised legitimate doubts for the interested public as to whether an unbiased and critical examination of the conflict of interest question had been carried out following the announcement. The Ombudsman found maladministration by the Commission on both counts. The Ombudsman also found that the Commission had failed to explain why the positions of the appointed Special Adviser in the insurance group were omitted from the "statement of assurance". She found that this also amounted to maladministration.
Gegenstand dieser Beschwerde ist das mutmaßliche Versäumnis der Europäischen Kommission, bei der Ernennung eines Sonderberaters ihre Vorschriften zur Vermeidung von Interessenkonflikten einzuhalten.
Im September 2015 reichten zwei Nichtregierungsorganisationen Beschwerde bei der Bürgerbeauftragten ein, dass die Kommission bei der Ernennung eines Sonderberaters zur Unterstützung des Kommissionspräsidenten gegen ihre Vorschriften verstoßen habe. Die Kommission hatte am 18. Dezember 2014 eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der sie die Ernennung von Herrn Edmund Stoiber zum Sonderberater des Kommissionspräsidenten bekannt gegeben hatte. Die Bekanntmachung erfolgte drei Monate vor der offiziellen Ernennung von Herrn Stoiber am 4. März 2015, ohne jeden Vorbehalt bezüglich der noch zu erfüllenden verwaltungstechnischen Erfordernisse. Die Beschwerdeführer argumentierten, dass mit dieser verfrühten Bekanntmachung die Kommission in ihrer Fähigkeit beeinträchtigt wurde, eine objektive und kritische Bewertung der Frage vorzunehmen, ob bei der betreffenden Person in irgendeiner Hinsicht Interessenkonflikte bestehen. Zudem monierten die Beschwerdeführer, dass in den „Zuverlässigkeitserklärungen“ der Kommission, die ein grundlegender Teil des Ernennungsprozesses sind, die Positionen, die der Sonderbeauftragte bei einer großen Versicherungsgruppe („Nürnberger“) bekleidete, nicht erwähnt wurden.
Die Europäische Bürgerbeauftragte untersuchte den Fall und stellte fest, dass die Pressemitteilung der Kommission inkorrekt und irreführend war. Sie stellte zudem fest, dass die verfrühte Bekanntgabe der Ernennung, ohne jeglichen Vorbehalt, berechtigte Zweifel in der interessierten Öffentlichkeit daran hervorgerufen hatte, ob nach der Bekanntgabe eine objektive und kritische Untersuchung der Frage der Interessenkonflikte durchgeführt worden war. In beiden Punkten stellte die Bürgerbeauftragte Missstände in der Verwaltungstätigkeit fest. Darüber hinaus befand sie, dass die Kommission nicht erklärt hatte, warum die Positionen des ernannten Sonderberaters in der Versicherungsgruppe in der „Zuverlässigkeitserklärung“ nicht erwähnt worden waren. Dies kam ihrer Einschätzung nach ebenfalls einem Missstand in der Verwaltungstätigkeit gleich.
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